BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat sich im Sport1-Doppelpass zu der Roten Karte von Mahmoud Dahoud geäußert und auch Schiedsrichter Deniz Aytekin in die Pflicht genommen. Außerdem äußerte er sich zu Investoren im Fußball und stellte klar: „Ich bin nicht bereit die Seele von Borussia Dortmund zu verkaufen!“
Hans-Joachim Watzke über...
...die Rote Karte von Dahoud: „Die Hauptschuld hat Dahoud, da müssen wir nicht drüber reden. Das Foul war ein Allerweltsfoul, aber er reklamiert natürlich ein bisschen sehr deutlich. Der Zweite neben Mo Dahoud ist Dennis Aytekin. Ich habe ja eher die Priorität für Schiedsrichter wie Manuel Gräfe. Der Gräfe wäre hingegangen und hätte gesagt: 'Dahoud, pass auf, jetzt ist Schluss. Halt jetzt die Klappe.' Aytekins Gestik und Mimik bringen zusätzliche Hektik rein. Das ist nicht so wie ich mir einen Schiedsrichter wünsche. In so einem Spiel musst du beruhigend auf die Spieler einwirken.
…zur 0:1-Niederlage in Gladbach: „Die Dramaturgie war beschissen. Im Freitag im Abschlusstraining fallen deine beiden besten Offensivspieler einfach weg. Wir haben uns die ganze Woche mit Marco Reus und Erling Haaland vorbereitet und ehrlich gesagt hätten wir mit den beiden auch ein anderes Gefühl gehabt. Mit Giovanni Reyna und Julian Brandt fehlten auch noch die beiden, die sie ersetzen konnten. Das heißt es fehlten unsere vier besten Offensivkräfte. Das ist, als wenn bei Bayern Müller, Lewandowski, Gnabry und Sane fehlen. Dann hätte ich die auch gerne gesehen. Vier Leute dieser Kategorie können wir nicht adäquat ersetzen. Wenn du dann noch mehr als eine Halbzeit mit zehn Mann spielen musst, dann ist es irgendwann so weit, dass man akzeptieren muss, dass man mal ein Spiel verliert.“
Ich bin nicht bereit die Seele von Borussia Dortmund zu verkaufen, nur um eines schnellen Erfolges Willen. Anschließend werden die Fans aus dem Stadion vertrieben, es werden nur noch hochpreisige Tickets Angeboten. Das ist mir zu zynisch, das ist nicht das was ich vom Fußball möchte.
Hans-Joachim Watzke
…über Marco Rose: „Der war für uns schon interessant in Salzburg. Das erste Mal ist er mir aufgefallen, als er mit Salzburg die U19-Champions League gewonnen hat. Bei allem Respekt vor RB, mit einem österreichischen Jugendmeister kannst du eigentlich nicht die Champions League gewinnen. Für mich ist immer das Kriterium bei einem Trainer, dass man eine Handschrift erkennt. Uns fehlte dazu diese totale Identifikation mit dem Klub. Das Gefühl, dass man eine Einheit ist. Das haben wir komplett. Ich habe ein rundum gutes Gefühl bei der Geschichte. Man muss ihm aber auch ein bisschen Zeit geben. Was er erreichen sollte wäre, dass unsere Fans auch wieder ein rundum gutes Gefühl haben.“
…zu Investoren im Fußball: „Geh nach England, geh nach Paris oder egal, wo sich die Investoren austoben, das Erste was kommt ist, dass die Eintrittspreise exorbitant steigen. Das möchte ich nicht. Am Ende des Tages müssen wir eben unseren Weg gehen. Bayern München und wir zeigen ja auch erfolgreich, dass man trotzdem einigermaßen mithalten kann. Natürlich, wenn du nicht nur gegen einen Klub oder einen Konzern, sondern gegen ein Land kämpfst, ist es etwas schwieriger. Aber ich bin nicht bereit die Seele von Borussia Dortmund zu verkaufen, nur um eines schnellen Erfolges Willen. Anschließend werden die Fans aus dem Stadion vertrieben, es werden nur noch hochpreisige Tickets Angeboten. Das ist mir zu zynisch, das ist nicht das was ich vom Fußball möchte.“